Heute wird ein sehr langer, anstrengender und spannender Tag. Für Conni und mich ging es schon früh los, nach einem kleinen Morgenspurt zur Ubahn mit dem Weg in Richtung Brooklyn Tabernacle Church. Dort hatten wir heute vor an einem Gospel-Gottesdienst teilzunehmen. Obwohl wir beide ja recht ungläubig sind, wollten wir uns dieses Erlebnis nicht entgehen lassen. Dort wollten wir uns dann auch mit zwei Freunden von Conni aus München treffen, die auch gerade zufällig in New York sind. Vorher sind wir aber in ein nettes kleines Café gegangen, in dem wir eigentlich die beiden anderen treffen wollten. Die haben aber an der Kirche gewartet, weil die Schlange der Wartenden immer länger wurde: inzwischen kamen immer mehr Reisebusse an, alle wollten in die Kirche! Heidenei! Thommi und Anni haben uns also einen Platz in der Schlange freigehalten, während Conni und ich noch in Ruhe einen (sehr, sehr leckeren) Crepe mit Nutella und Erdbeeren gegessen haben - mei war das gut!!
Danach sind wir zur Kirche gelaufen: von außen war sie recht unscheinbar, nach ein paar Minuten in der Schlange ging es dann hinein und ... hui, es sah ein bisschen so aus wie im Kemptner Stadttheater, also kein wirklich kleines Kirchlein, Wahnsinn!
Leider konnten wir während dem Gottesdienst keine Fotos machen / Filmen, aber hier ein kleiner Eindruck auf youtube:
Der Gottesdienst war echt spannend (vielleicht schreibt mein Co-Blogger noch etwas dazu): gleich in den ersten Minuten stand jeder, hat mit dem Chor lauthals mitgesungen (Jeeeeesus) und mitgetanzt, das war ein richtiges Gänsehautgefühl, wahnsinn! Sowas muss man echt einmal erlebt haben, toll! Das ganze ging ca zwei Stunden, nach 1,5 Stunden ist der Chor dann leider gegangen, und ein Prediger hat noch so etwas zu Beziehungen, Familie, Vergessen und Vergeben gepredigt. Aber sogar das fand ich recht spannend, interessant und nachvollziehbar, also so ganz anders wie die langweiligen, tristen Reden bei deutschen Gottesdiensten. Hier springt der Prediger auf, gestikuliert, spricht die Leute einzeln an und ist einfach voll dabei. Mich als Agnostiker wird er zwar nicht zum Glauben bewegen, aber so einen Gottesdienst würde ich mir auch nochmal anschauen.
Faszinierend war aber auch die Reaktion der anderen Menschen in der Kirche: viele waren sehr emotional, haben eingerufen, laut geweint, teilweise sind Chormitglieder auf der Bühne zusammengebrochen. Krass!
Nach diesem Erlebnis sind wir dann ersteinmal einen leckeren Burger essen gegangen. Dann haben wir einen kleinen Spaziergang zu Brooklyn Heights gemacht, von wo es einen tollen Ausblick auf einen Teil Manhattans gibt:
das kleine Schnibbelchen am rechten Ende der Insel ist die Freiheitsstatue, hoffentlich seh ich sie noch näher :D
Nach einer kurzen Kaffeepause haben wir uns gedacht: ach, Brooklyn ist ja nicht so groß (haha), da machen wir doch einen Spaziergang bis zu unsrer Wohnung... Ach je!
Nach so einer Stunde sind wir im jüdischen Viertel von Brooklyn angekommen: echt spannend, eines der größten Ultra-Orthodoxen-Jüdischen-Viertel weltweit. Überall waren dunkel angezogene Frauen und Männer, mit viiiielen Kindern. Alle Frauen hatten nur Kleider / Röcke an, ihren Kopf mit einem Hut oder Haarband bedeckt und hatten gedeckte Farben an. Die Männer hatten alle einen Hut und diese zwei gelockten Haarsträhnen vorne, meist mit Bart. Später habe ich dann gelesen, dass die Männer fremde Frauen nichtmal anschauen dürfen, hui. Das war schon irgendwie trist und bedrückend, aber auch sehr sehr spannend! Da muss ich glaub ich nochmal hinspazieren und mehr Fotos machen...
Auf unserem Spaziergang haben wir auch tolle Straßenkunst entdeckt, faszinierend was es alles gibt:
Nach einer kurzen Verschnaufpause (ich glaube verdient, nach ungefähr 15 Kilometer Spaziergang) in der Wohnung sind wir in eine coole Austern / Cocktailbar im 30er Jahre Stil gegangen, von der hatte Conni schonmal berichtet, und die wollten wir auch unbedingt mal sehen. Dort haben wir uns ein paar coole Absinthcocktails munden lassen und ein paar (nicht besonders günstige) Kleinigkeiten munden lassen. Nach dem zweiten Cocktail haben Anni und ich uns auch zum ersten mal getraut, Austern zu essen. Nachdem ich den Kellner gefragt hat, was die Unterschiede der ca 25 verschiedenen Austern auf der Austernkarte sind ("Are they all the same?" - "Oooooh, nonono, they are like wine...") haben wir uns für die Sorte: "schlübbeliges Etwas, das nach Salzwasser schmeckt" entschieden. Hihi, ist schon seltsam, so ne Auster. Wird aber nicht mein Lieblingsessen ;-)
Nach diesem Erlebnis ging es hundemüde ins Bett. Ein weiterer spannender Tag wartet auf uns!
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