Nach einer sehr ruhigen und warmen Nacht (das Viertel ist besonders Abends echt wie ausgestorben, immerhin haben wir unsre Ruhe) steht noch die Restbesichtigung von Trento auf dem Programm. Wir machen uns nach einem frugalem Frühstück (Cappuccino und ein süßes Stück) auf dem Weg wieder quer durch die Stadt zum Castello. Dies öffnet leider erst um 10:00 Uhr, aber der Besuch lohnt sich auf jeden Fall!
Trento war ja 400 oder auch 600 Jahre lang Fürstentum, und der Fürst war in Konkurrenz zum Fürsten von Brixen. Die Fürsten hatten damals die absolute Macht, dies ging bis zur Auflösung dieser Macht durch Katharina von Österreich im 18. Jahrhundert.
In der Burg sind die Säle - zumindest die Decken - alle noch original erhalten. Beeindruckend! Unbedingt einen Besuch wert!
Ein Bild von einem Astrologen über einem Kamin im Schloss - immer noch erstaunlich gut erhalten
Der kleine Weinkeller des Schlosses... das käme uns doch auch gut zu pass, hehe...
Danach wieder zu Fuß quer durch die Stadt und es ihr geht in das Muse-Museum, ein nagelneues Museum, das mit extrem viel Geld gebaut wurde. Es ist ein naturhistorisches Museum und zeigt die Entstehungsgeschichte mit vielen interaktiven Beispielen, Monitore, Experimente, Tiere vom Dinoskelett bis zim Wolf usw. Innerhalb eines Jahres nach seiner Eröffnung hat es schon über 1 Million Besucher gesehen, für ein Museum eine Wahnsinns Zahl.
Nach unserem feudalen Frühstück haben wir uns gedacht, das gleiche doch auch fürs Mittagessen auszuprobieren ;-) Also ließen wir uns in einem netten Feinkostladen (einer der wenigen Geschäfte, die in diesem Neubaugebiet überhaupt offen sind...) ein Brötchen mit Speck bzw. Käse belegen und machten ein kleines Picknick auf der Wiese. Dazu hatten wir uns auf dem Weg noch leckere Pfirsiche gekauft, unser Nachtisch.
Mittlerweile ist es 14:00 Uhr geworden, und wir müssen weiter! In Ruhe haben wir uns eine schöne Route ausgesucht, die von RoverReto quer über die Berge zu unserem ersten Ziel, Bassano di Grappa führt.
Eine coole Porsche Straße, mit extrem tollen Ausblicken, einer Kirche im Fels, lediglich das Schild-Straße nach 10 km komplett gesperrt - stört ein wenig. Wir glauben es erst gar nicht, fragen wir doch einen Busfahrer wir uns dies bestätigt. Trotzdem sind wir froh, diese Straße genommen zu haben, denn mitten zwischen den Bergen entdecken wir eine kleine Kirche - wahnsinnig, wer die wohl wann dort hin gebaut hat? Und wer dort wohl regelmäßig zum Gottesdienst kommt?
Das Ganze sind etwa 150 km Umweg, und so sind wir froh, dass wir gegen 17:00 Uhr in Grappa, unserem heutigen Ziel sind. Mitten in der Stadt macht Ina den TripAdvisor auf, und tatsächlich finden wir ein nettes Hotel etwas außerhalb der Stadt in Borso del Grappa, nur etwa fünf Kilometer entfernt.
Nichts wie hin, und wir erhalten nach etwas Verhandeln zwei Zimmer noch günstiger als im Internet. Das Allerschönste: das Hotel hat einen riesigen Pool, indem wir uns sofort stürzen. Ahhh, das tut gut!
Mit zum Hotel gehört ein Restaurant. Dieses Restaurant scheint das beste in der ganzen Umgebung zu sein. Es verfügt über einen riesigen Biergarten, und als wir vom Baden in unser Zimmer zurückgehen, hören wir direkt unter uns lautes Gemurmel. Ein Blick nach unten bestätigt-hier sitzen etwa ungelogen 200-300 Italiener beim Abend essen. Ganze Familie essen gemeinsam, und das an einem normalen Mittwoch.
Mit gemischten Gefühlen gehen wir etwas später, werden aber trotzdem bestens bedient. Wir genehmigen uns erst mal einen Prosecco - das Land des Prosecco ist ja nicht weit - und weil wir ja Prosecco probieren wollen, um einen mit nach Hause zu nehmen und dies als Autofahrer morgen nicht gelingt, bestellen wir gleich einen zweiten.
Nun geht's ans Essen, und unser Mittagessen war ja nicht allzu viel. So bestellen wir quer durch die Karte. Erst gibt's eine gemischte Vorspeisenplatte, und als wir dem Ober erklären, dass Ina Vegetarierin ist, meint er, das sei genau die richtige Wahl: diese Platte würde auch liebevoll "die Fleischplatte" genannt. Vor lauter Lachen können wir uns kaum auf den Stühlen halten, aber wir bestellen sie trotzdem. Es gibt einige Variationen an Speck, aber auch zwei Gemüseteilchen für mich - aber die waren sehr lecker!
Pooh, sind wir satt - die Pizza schaffen wir gar nicht mehr! Deswegen müssen wir uns unbedingt einen Grappa leisten, um auch morgen zu wissen, welchen wir kaufen sollen. Der Ober ist mittlerweile von uns überzeugt und stellt uns gleich drei Grappaflaschen auf dem Tisch. Wir haben die richtigen gefunden, machen ein Foto, damit wir morgen einkaufen können.
Völlig satt und mit dicken Bäuchen schleppen wir uns in unser Bett und schlafen gut! Die Nacht wird lediglich durch einige Schnaken gestört, aber das ist nicht so schlimm. Bis morgen!
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