Samstag, 4. Juli 2015

Do, 2. Juli 2015 - Genießertour durch Norditalien

Ein wenig gestört durch den Kampf mit der Schnake haben wir dennoch gut geschlafen.nach einem typischen italienischen Frühstücksbuffet (D.h. es schmeckt nur etwas eingeschränkt, immerhin gibt es frisches, leckeres Obst) machen wir uns auf dem Weg nach Bassano del Grappa.


Wir haben Glück, denn es ist Markttag. So schlendern wir durch das Städtchen bis zur Holzbrücke 
Ponte Vecchio aus dem Jahre 1569, der Sehenswürdigkeit des Ortes. Dort gibt es nette kleine Grappa-Restaurants, die bereits jetzt in der Früh wohl gefüllt sind. Wir beschließen beide, dass wir unbedingt nochmal in dieses nette kleine Städtchen fahren müssen, es gefällt uns richtig gut.











Wir kaufen jedoch unsere Grappa in der Flasche und leisten uns lieber einen hervorragenden Cappuccino -  kostet hier auch nur 1,20€ - diese Preise hätten wir auch gerne in Deutschland. Papa kauft sich auf dem Markt noch Socken, dann ging es wieder weiter.

Unser Auto haben wir dank Parkplatz Finder wieder gefunden - geht es in die Wein Gegend von Waldo Bier E-Mail (Valdobiaddene, laut Papas Diktierfunktion :D).

In die Navi haben wir die Adresse des Prosecco-Herstellers, den wir gestern Abend für gut befunden haben, eingegeben. Sie führt uns in ein kleines Dorf Guia, und dort finden wir nach etwas fragen tatsächlich die Proseccofabrikation. Wir marschieren unter einem halb geöffneten Schiebetor hinein und finden die Familie in der Produktion. Der Vater steht mit einer Taucherbrille an der Abfüllmaschine, die Mutter sieht uns und holt direkt aus der Maschine zwei Gläser Prosecco für uns. Das ist ein Empfang! Bruder und Sohn helfen ebenso, und so entscheiden wir uns für einen Kasten besten Proseccos.

Ina schafft es tatsächlich, die Flaschen noch im Auto unterzubringen, während Papa nochmal umdreht, und die Produktion filmt. Toll, dann können wir unser Erlebnis auch noch euch zeigen!

 Nun geht es weiter nach Norden. Es ist schon wieder drückend heiß, und wir freuen uns auf die Berge. Nach einer schönen Fahrt erreichen wir Feltre, die Stadt aus der Papas Großmutter stammt und von der aus die Familie ins Allgäu ausgewandert ist. Wir stellen das Auto am Stadtrand ab und erkunden zu Fuß bei unglaublicher Hitze (natürlich sind wir zur Mittagszeit da, es hat um die 38 Grad) die kleine Stadt mit Häusern aus der Renaissance und sehenswerten Sgraffitoverzierungen. 


Es ist leider unglaublich heiß und wir entdecken keine Eisdiele, also machen wir uns wieder auf den Weg. Wir fahren über kleine kurvige Sträßchen nach Sospirolo, als ich auf der Karte einen kleinen Bergsee entdecke, den Lago del Mis. Wir beschließen, dorthin zu fahren und werden durch einen wunderbaren See belohnt. Hier sind wir völlig allein, finden einen kleinen Parkplatz am See und nach etwas klettern sind wir am Ufer.


Tatsächlich, wir haben es kaum zu hoffen gewagt: der See ist warm, das Wasser ist klar, man kann bis auf den Grund sehen. Rein in das Badezeug und rein ins Wasser - das tut so gut!

Nun haben wir es nicht mehr weit nach Alleghe, wo wir ein Hotel gebucht haben. Zunächst aber machen wir Station mit einem Cappuccino & Schokocroissant in Agordo, wo die größte Sonnenbrillenfabrikation der Welt existiert (Luxxotica). Zu unserem großen Bedauern scheint es hier keinen Fabrikverkauf zu geben; eine günstige Ray Ban wäre richtig gut gewesen!



Weiter geht es zum Hotel la Maison in Alleghe, ein sehr schönes Hotel mit einem wunderbaren Spa. Da ist mittlerweile regnet und abgekühlt ist, genießen wir den Spa und leisten uns auch bei dir eine Entspannungsmassage! So ist Urlaub!

Zum Abendessen geht es in die gegenüberliegende Pizzeria, wo wir gemütlich Salat, Pizza, Prosecco, Nachspeise und einen Corretto zu uns nehmen. Das ganze für unter 40€ - das muss in Deutschland mal jemand nachmachen!

Mal wieder todmüde fallen wir ins Bett.

Donnerstag, 2. Juli 2015

Mi, 1. Juli 2015


Nach einer sehr ruhigen und warmen Nacht (das Viertel ist besonders Abends echt wie ausgestorben, immerhin haben wir unsre Ruhe) steht noch die Restbesichtigung von Trento auf dem Programm. Wir machen uns nach einem frugalem Frühstück (Cappuccino und ein süßes Stück) auf dem Weg wieder quer durch die Stadt zum Castello. Dies öffnet leider erst um 10:00 Uhr, aber der Besuch lohnt sich auf jeden Fall!



Trento war ja 400 oder auch 600 Jahre lang Fürstentum, und der Fürst war in Konkurrenz zum Fürsten von Brixen. Die Fürsten hatten damals die absolute Macht, dies ging bis zur Auflösung dieser Macht durch Katharina von Österreich im 18. Jahrhundert.

In der Burg sind die Säle - zumindest die Decken - alle noch original erhalten. Beeindruckend! Unbedingt einen Besuch wert!






Ein Bild von einem Astrologen über einem Kamin im Schloss - immer noch erstaunlich gut erhalten


Der kleine Weinkeller des Schlosses... das käme uns doch auch gut zu pass, hehe...

Danach wieder zu Fuß quer durch die Stadt und es ihr geht in das Muse-Museum, ein nagelneues Museum, das mit extrem viel Geld gebaut wurde. Es ist ein naturhistorisches Museum und zeigt die Entstehungsgeschichte mit vielen interaktiven Beispielen, Monitore, Experimente, Tiere vom Dinoskelett bis zim Wolf usw. Innerhalb eines Jahres nach seiner Eröffnung hat es schon über 1 Million Besucher gesehen, für ein Museum eine Wahnsinns Zahl.

Nach unserem feudalen Frühstück haben wir uns gedacht, das gleiche doch auch fürs Mittagessen auszuprobieren ;-) Also ließen wir uns in einem netten Feinkostladen (einer der wenigen Geschäfte, die in diesem Neubaugebiet überhaupt offen sind...) ein Brötchen mit Speck bzw. Käse belegen und machten ein kleines Picknick auf der Wiese. Dazu hatten wir uns auf dem Weg noch leckere Pfirsiche gekauft, unser Nachtisch.


Mittlerweile ist es 14:00 Uhr geworden, und wir müssen weiter! In Ruhe haben wir uns eine schöne Route ausgesucht, die von RoverReto quer über die Berge zu unserem ersten Ziel, Bassano di Grappa führt.

Eine coole Porsche Straße, mit extrem tollen Ausblicken, einer Kirche im Fels, lediglich das Schild-Straße nach 10 km komplett gesperrt - stört ein wenig. Wir glauben es erst gar nicht, fragen wir doch einen Busfahrer wir uns dies bestätigt. Trotzdem sind wir froh, diese Straße genommen zu haben, denn mitten zwischen den Bergen entdecken wir eine kleine Kirche - wahnsinnig, wer die wohl wann dort hin gebaut hat? Und wer dort wohl regelmäßig zum Gottesdienst kommt?



Der Busfahrer versucht uns eine etwa 30 Kilometer Entfernungsumfahrung zu erklären, die wir zumindest teilweise verstehen. Leider hört unsere gute Karte genau an dieser Stelle auf, und so trauen wir uns nicht, die extrem kleinen Sträßchen mitten in die Berge zu fahren. Es bleibt uns also nichts anderes übrig als, zumindest auf der Landstraße, südlich bis Verona zu fahren. Dort geht es in die viel befahrenen Autobahn nach Osten bis Vincenzo, und von dort wieder nach Norden Richtung Grappa.

Das Ganze sind etwa 150 km Umweg, und so sind wir froh, dass wir gegen 17:00 Uhr in Grappa, unserem heutigen Ziel sind. Mitten in der Stadt macht Ina den TripAdvisor auf, und tatsächlich finden wir ein nettes Hotel etwas außerhalb der Stadt in Borso del Grappa, nur etwa fünf Kilometer entfernt.

Nichts wie hin, und wir erhalten nach etwas Verhandeln zwei Zimmer noch günstiger als im Internet. Das Allerschönste: das Hotel hat einen riesigen Pool, indem wir uns sofort stürzen. Ahhh, das tut gut!  






 Papa ist dann auch noch wirklich genial: zu diesem Paradies fehlt nur noch ein Gläschen Prosecco. Dies besorgt er wie von Zauberhand, und so liegen wir mit einem guten Buch, einem Glas Prosecco in der Hand am wunderschönen Pool, ganz allein, und genießen die Zeit.

Mit zum Hotel gehört ein Restaurant. Dieses Restaurant scheint das beste in der ganzen Umgebung zu sein. Es verfügt über einen riesigen Biergarten, und als wir vom Baden in unser Zimmer zurückgehen, hören wir direkt unter uns lautes Gemurmel. Ein Blick nach unten bestätigt-hier sitzen etwa ungelogen 200-300 Italiener beim Abend essen. Ganze Familie essen gemeinsam, und das an einem normalen Mittwoch.
Mit gemischten Gefühlen gehen wir etwas später, werden aber trotzdem bestens bedient. Wir genehmigen uns erst mal einen Prosecco - das Land des Prosecco ist ja nicht weit - und weil wir ja Prosecco probieren wollen, um einen mit nach Hause zu nehmen und dies als Autofahrer morgen nicht gelingt, bestellen wir gleich einen zweiten.

Nun geht's ans Essen, und unser Mittagessen war ja nicht allzu viel. So bestellen wir quer durch die Karte. Erst gibt's eine gemischte Vorspeisenplatte, und als wir dem Ober erklären, dass Ina Vegetarierin ist, meint er, das sei genau die richtige Wahl: diese Platte würde auch liebevoll "die Fleischplatte" genannt. Vor lauter Lachen können wir uns kaum auf den Stühlen halten, aber wir bestellen sie trotzdem. Es gibt einige Variationen an Speck, aber auch zwei Gemüseteilchen für mich - aber die waren sehr lecker!

Als Zwischengericht gibt es einen guten Salat (mit Speckkrümeln), und als Hauptspeise eine Riesen Pizza, die ganz ausgezeichnet schmeckt! Ina wählt Tomaten, Parmesan und Rucola, und ich Carbonara.

Pooh, sind wir satt - die Pizza schaffen wir gar nicht mehr! Deswegen müssen wir uns unbedingt einen Grappa leisten, um auch morgen zu wissen, welchen wir kaufen sollen. Der Ober ist mittlerweile von uns überzeugt und stellt uns gleich drei Grappaflaschen auf dem Tisch. Wir haben die richtigen gefunden, machen ein Foto, damit wir morgen einkaufen können.

Völlig satt und mit dicken Bäuchen schleppen wir uns in unser Bett und schlafen gut! Die Nacht wird lediglich durch einige Schnaken gestört, aber das ist nicht so schlimm. Bis morgen!

Wheeeen the moon hits the sky...

.... like a big Piiiiizza Pie... Thats amoooore.....

Hallo ihr lieben Leser, zu einem kurzen - aber nicht weniger schönen - Exkurs aus dem Reisblog der USA-Reisen: ein Bericht über den Norditalien-Ausflug mit Papa.

Unsere Reiseplanung begann ersteinmal mit der Wahl einer Region, die wir erkunden möchten. Da unsere italienische Vorfahren aus Feltre in Norditalien stammen, und ich vor ein paar Jahren schon einmal mit Basti im Prosecco-Gebiet Valdobbiadene war (leider nur zwei Tage, also viiiel zu kurz) fiel unsere Wahl auf Norditalien.
Nach wochenlanger Vorbereitung mit Reiseführern, Internetrecherchen und persönlichen Empfehlungen ging es also am Dienstag los mit uns zweien!


Achtung, es folgt eine Textmischung von meinem Co-Autor (der berühmte Gerardo Graferitziko) und mir:


Di, 30 Juni 2015

Heute geht es los mit Ina zum Cabrio Ausflug nach Italien! Pünktlich um 9:00 Uhr fahren wir los; es ist heiß, die Sonne brennt. Unser heutiges Tagesziel ist Trento, dort haben wir schon ein nettes zwei-Zimmer-Apartment (Komodo-Appartements) reserviert. Wir fahren über den Fernpass - wenig Verkehr- und dann ab Innsbruck auf die alte Brennerstraße. Hier macht das Fahren ganz besonders viel Spaß, und so bleiben wir dort bis Brixen. Eigentlich wollten wir uns Brixen ansehen, haben jedoch keine rechte Lust und fahren gleich weiter. An der Adige halten wir kurz an, uns ist sooo warm, also ziehen wir kurz unsere Schuhe aus und halten unsere Füße ins eiskalte Wasser und essen ein Stückchen Raffaelo (immerhin sind wir in Italien, hihi), langsam haben wir richtig Hunger. Aber keine Zeit verlieren, es geht weiter!


Am frühen Nachmittag erreichen wir Trento. Die Komodo Appartments sind in einem ganz nagelneuen Stadtviertel - wie wir später erfahren auf dem Gelände einer alten Fabrik. Alles ist nagelneu, und noch nicht allzu viele haben vor uns in diesem Apartment gewohnt. Der junge Typ an der Rezeption ist sehr nett und erklärt uns alles. Mit beim Apartment ist die Trento Card, die unsere freien Eintritt in alle Museen der Region und den Nahverkehr gewährt.

wunderschöner Friedhof von Trento
Bei brütender Hitze machen wir uns auf, die Stadt zu erkunden. Wir haben heute zu wenig getrunken und noch nichts gegessen, und so führt der erste Weg in ein nettes Café, wo wir uns Wasser, ein Focaccia und natürlich ein Glas Wein leisten.



Abgerundet wird dies mit einem guten Cappuccino, und schon geht's uns besser.

Trento ist unbedingt eine Reise wert. Allein die Innenstadt mit ihren wunderschönen Häusern, den Piazzas Haus und den alten Häusern - es ist sehenswert. Wir schauen uns die Kathedrale an und genießen die Stadt. Hier gibt es ganz viele Studenten (über 10%) - das ist richtig toll, überall junge Leute und eine tolle Stimmung in der Stadt.


Gegen sechs Uhr gehen wir zurück, um uns ein wenig auszuruhen, denn heute Abend geht es mit unserem rotarischen Freund Gustavo (der aktuelle Präsident vom Club Fiemme e Fassa) zum Abendessen. Pünktlich um 8:00 Uhr holt ihr uns ab und fährt mit uns in ein wunderschönes Restaurant (Mas dela Fam) etwas außerhalb der Stadt mit Blick über die selbe. Wir sitzen draußen und werden von einem netten ober bestens bedient. Gustavo ist Sommelier und empfiehlt uns eine Flasche Chardonnay, der ganz hervorragend ist. Das Weingut ist ganz in der Nähe. Der Kellner und die Karte sind hier strikt auf italienisch, und keiner kann ein Wort Englisch oder gar Deutsch. Ich verstehe immer nur "Tedesco" und "Vegetarian", hihi. Der Kellner gibt sich (ganz untypisch für die Italiener, die ich bisher so kenne, die werden uns aber im Laufe unserer Reise noch öfter überraschen) wahnsinnig Mühe, mir etwas zu empfehlen und die Speisekarte zu erklären. So macht er schon theatralische Verrenkungen, als er sich mit einem imaginären Blatt an der Haut verbrennt (er wollte mir Brennnessel erklären :D) - total goldig. Also musste ich unbedingt die Brennnessel-Tortellini in Salbei-Butter probieren, ein absoluter Traum!


Ina freut sich über ein vegetarisches Menü, und ich leiste mir neben diversen Vorspeisen ein fein geschnittene Steak mit allerlei Zubehör. Natürlich darf die Flasche Rotwein nicht fehlen, und hinterher gibt es einen gute Nachspeise und einen feinen Grappa. Schon weit nach Mitternacht fallen wir todmüde in unser Bett. Ein toller Tag und Reisebeginn!